Das Thema Sportsucht hat in den vergangenen zehn Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen. Für viele Menschen gehört Sport zu ihrem alltäglichen Leben. Ein Ausgleich zum Berufsalltag, Spaß, Ablenkung, soziale Kontakte pflegen sowie sich körperlich fit halten und Gewichtsreduktion sind einige der Beweggründe des Sporttreibens.
Für manche wird die Bewegung aber zum Zwang. Sie verlieren nach und nach jegliches Gespür für das richtige Maß an Bewegung. Der positive Effekt schlägt dann ins Gegenteil um. „Wie schwer diese Erkrankung sein kann, ist vielen nicht bewusst. Wenn körperliche Grenzen missachtet werden, kann die Sucht zum Tod führen“, erläutert Professor Thomas Schack der Universität Bielefeld.
Trotzdem sind nach Schätzung von Experten ca. ein Prozent aller Sporttreibenden süchtig nach Sport und Bewegung. Doch ab wann spricht man von Sportsucht? Wenn jemand viel Sport treibt, ist dies nicht gleich ein Anzeichen einer Sportsucht. Es gilt zwischen Sportsucht und Sportbindung zu unterscheiden. Jeder Athlet und jede Athletin hat eine mehr oder weniger intensiv ausgeprägte Bindung zum Sport, was ihn bzw. sie nicht gleich süchtig macht. Indizien für eine Sportsucht sind z. B. Entzugserscheinungen, wenn der Sport nicht betrieben werden kann, Missachtung körperlicher Signale der Überlastung, Schmerzen sowie körperliche Schädigungen und Verletzungen oder sozialer Verfall und Vernachlässigung des sozialen Umfelds.
Häufige Ursachen für die Sucht sind Probleme im Beruf, Privatleben oder Selbstbewusstsein. Stark anfällig sind Frauen in der Pubertät und Männer zwischen 40 und 50 Jahren.
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Test: Hast du noch Freude am Sport oder bist du schon süchtig?
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